Andreas Putz
halten, 2021 01
The empty House – Verwaltungsbauten
112 Seiten mit ca. 200 meist farbigen Abbildungen, Zeichnungen und Diagrammen. Format 23 x 28,5 cm Softcover mit Klappen
ISSN: 2628-6165
ISBN: 978-3-943164-61-9
15,00 EUR
Osram Verwaltungsgebäude – Abbruchdokumentation | Christian Behrer
Editorial: The Empty House | Andreas Putz
Die Qualität des Denkmals – Die Produktionshalle der Firma Deckel | Burkhard Körner
Kurz vor dem Abbruch | Deckel Produktionshalle | Fotos von Katarzyna Juszczyszyn
Eleganz und Akzeptanz – Zur Vermittlung der Architektur der Nachkriegsmoderne | Christian Raabe
Across the Pond | Miriam Weywara
Die Bürolandschaft | Verena Philipp
Wandel von Büroorganisationen | Romy Schmied
Unterschätztes Material | Leonie Kopp
Während des Umbaus des Deckel Verwaltungsgebäudes | Fotos von Jonatan Anders und Rouven S. Grom
Der leere Raum | Jonatan Anders
Die Aufstockung | Rouven S. Grom
The Adventure of the Empty House | Veranstaltung und künstlerische Intervention
Das Haus und die Wolke | Zur Rekonstruktion der Heidersberger-Bilder von Vilma Pflaum
»An examination by experts leaves little doubt that a personal contest between the two men ended, as it could hardly fail to end in such a situation, in their reeling over, locked in each other’s arms. Any attempt at recovering the bodies was absolutely hopeless, and there, deep down in that dreadful cauldron of swirling water and seething foam, will lie for all time the most dangerous criminal and the foremost champion of the law of their generation.« (Arthur Conan Doyle: »The Final Problem«. Erstpublikation in: The Strand Magazine 3 (1893), H. 12)
Im Dezember 1893 setzte Arthur Conan Doyle einen scheinbar endgültigen Schlusspunkt hinter seine erfolgreichen Geschichten um Sherlock Holmes. Zum Schrecken seiner Fangemeinde ließ er in »The Final Problem« den Helden in engster Umklammerung mit Professor James Moriarty in die Strudel des Reichenbachfalls stürzen, südlich von Meiringen im Kanton Bern fanden beide ihr Ende. Im Sommer 2018 wurde in München das denkmalgeschützte Verwaltungsgebäude der Osram GmbH, 1965 nach Plänen von Walter Henn und Dieter Ströbel fertiggestellt, abgerissen. Vorausgegangen war eine langjährige Kontroverse und Zwischennutzung des Gebäudes als Flüchtlingsunterkunft. Als einer der ausschlaggebenden Gründe für die Bewilligung des Abbruchs wurde der Zustand der Fassade angeführt, der nach Meinung von Fachgutachten eine Instandsetzung und Weiternutzung des Gebäudes als unzumutbar erscheinen ließ.
Weitgehend unbeachtet blieb jedoch, dass es in München mit dem ehemaligen Verwaltungsgebäude der Deckel Maschinenfabrik von 1962 einen unmittelbaren Vorgängerbau gibt, mit weitgehend ähnlicher, intakter Fassade, ebenfalls von der Firma Josef Gartner produziert. Zwar nicht als Denkmal geschützt, war dieses Gebäude bis zum Zeitpunkt des Abbruchs des Osram Verwaltungsbaus ohne wesentliche Veränderungen geblieben. Ein Umbau, der sich auf den Ersatz der gebäudetechnischen Anlagen und Innenausstattung beschränkte, erfolgte ab Herbst 2018. Nach dem Verlust des sogenannten ›Schwarzen Hauses‹ des Süddeutschen Verlags (1963–1970) von Schreiber, Groethysen und Sachsse, des absehbaren Verlusts des Siemens Hochhauses (1961–1963) von Hans Maurer sowie des erfolgten Abbruchs des Osram Verwaltungsbaus bot der ebenfalls von Henn entworfene Verwaltungsbau der Deckel Maschinenfabrik eine der letzten Gelegenheiten für die Dokumentation eines den überragenden amerikanischen Vorbildern Mies van der Rohes oder Skidmore, Owens & Merills verpflichteten Bauwerkes der Wirtschaftswunderzeit in München.
Beide Verwaltungsgebäude, Osram und Deckel, waren seinerzeit von Heinrich Heidersberger in herausragender Weise fotografisch in Szene gesetzt worden. Allerdings fehlte für Deckel ein Pendant zum ikonisch gewordenen Nachtbild. Dies konnten wir im März 2019, als Tribut an Heidersbergers Bildfindungen wie an die weiterhin bestehende Faszination dieses Bauerbes, dank und mit Hilfe von Vilma Pflaum nachstellen. Im September 1903 sollte auch Arthur Conan Doyle die Detektivgeschichten um Sherlock Holmes und Dr. John Watson mit »The Adventure of the Empty House« fortsetzen, zur großen Erleichterung der Fangemeinde. Holmes, so stellte sich heraus, war weiterhin am Leben.
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